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Seelische Gesundheit in der Krise

Im überfüllten Dzaleka-Flüchtlingslager kämpfen viele Menschen mit den unsichtbaren Folgen von Flucht und Trauma. Gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation stärkt Difäm Weltweit die psychische Gesundheit durch Aufklärung, Therapieangebote und Selbsthilfegruppen – damit seelisches Leid kein Tabu bleibt und Heilung möglich wird.

Hoffnung schenken im Flüchtlingslager

Im Dzaleka-Flüchtlingslager in Malawi leben über 50.000 Menschen – geflüchtet vor Krieg, Verfolgung und Armut. Ursprünglich für nur 10.000 Personen geplant, ist das Camp völlig überlastet. Auch in den umliegenden Gemeinden herrschen schwierige Lebensbedingungen. Viele der über 100.000 Menschen in der Region kämpfen mit den seelischen Folgen ihrer Erfahrungen: Depressionen, Angststörungen, Traumata oder Suchterkrankungen gehören zum Alltag – oft unbehandelt und tabuisiert.

Difäm Welt setzt genau hier an. Gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) fördern wir die psychische Gesundheit im Camp und in den angrenzenden Gemeinden.

Hilfe sichtbar machen – Stigmatisierung abbauen

Der Ansatz ist ganzheitlich: Wir ermöglichen direkte psychologische und medizinische Betreuung und engagieren uns gleichzeitig für mehr Aufklärung und Sensibilisierung. Ziel ist es, psychische Erkrankungen aus dem Schatten zu holen und langfristige Strukturen für eine nachhaltige Versorgung zu schaffen. 

In Zusammenarbeit mit lokalen Fachkräften, traditionellen Heilern und freiwilligen Gemeindearbeitern schulen wir Gesundheitsmitarbeitende im Erkennen und Behandeln psychischer Erkrankungen. So entstehen lokale Anlaufstellen – mitten in der Gemeinschaft. Damit psychische Erkrankungen schneller und besser erkannt und behandelt werden können.

Aufklärung durch kreative Kanäle

Damit seelische Gesundheit kein Tabuthema mehr ist, setzen wir auf starke Öffentlichkeitsarbeit:

  • Informationskampagnen zu Themen wie Depression, Suizidprävention oder Sucht und Konfliktlösungen
  • Theaterstücke, Radiosendungen im Camp-eigenen Sender
  • Social Media-Engagement der Jugendgruppe „Dzaleka Rising“

Diese Kanäle erreichen besonders junge Menschen und schaffen ein offenes Klima, in dem über psychische Belastungen gesprochen werden kann.

Selbsthilfegruppen – Räume für Austausch und Heilung

In kleinen Selbsthilfegruppen finden Betroffene und ihre Angehörigen einen geschützten Raum, um über Erlebtes zu sprechen, neue Hoffnung zu schöpfen und gemeinsam Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Die Gruppen werden nach Alter, Geschlecht und Problemlage strukturiert – beispielsweise zu Depression, Trauma oder Sucht.

Was mit professioneller Begleitung begann, wird heute zunehmend von geschulten Gemeindekräften selbstständig geleitet – ein entscheidender Schritt für langfristige Wirkung.

Erste Erfolge geben Hoffnung

Schon über 300 Menschen nehmen an den Gruppen teil – mit spürbaren Erfolgen: Viele berichten, dass sie sich erstmals verstanden fühlen, neue Perspektiven entwickeln konnten und sogar selbst zum Hoffnungsträger für andere geworden sind. Auch die Gesundheitsmitarbeitenden fühlen sich durch entsprechende Schulungen gestärkt und sicherer im Umgang mit psychischen Erkrankungen.

Langfristig. Wirksam. Nachhaltig.

Unser Ziel: eine flächendeckende, kultursensible psychische Gesundheitsversorgung – auch über das Projektende hinaus. Deshalb bauen wir lokale Kapazitäten aus, bilden „Expert Clients“ aus und vertiefen kontinuierlich die Schulungen.

Das Projekt zeigt eindrucksvoll: Psychische Gesundheit ist keine Nebensache – sie ist der Schlüssel für ein würdevolles Leben inmitten von Krisen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit – und helfen Sie mit, seelische Gesundheit für alle zugänglich zu machen.

 

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