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Gemeinsam gegen Mpox in Sierra Leone

Die Viruserkrankung Mpox – früher bekannt als Affenpocken – hatte sich auch in Sierra Leone verbreitet. Daraufhin veranstaltete die Christian Health Association Sierra Leone (CHASL) Workshops für Gesundheitsfachkräfte und Community Health Workers.

In den entlegensten Regionen des Landes, wo ein Arzt auf 10.000 Menschen kommt, sind Gesundheitseinrichtungen oft schlecht ausgestattet, Personal möglicherweise nicht ausreichend geschult und Fehlinformationen verbreiten sich schneller als das Virus selbst. 

Deshalb reagierte CHASL: Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und der National Public Health Agency (NPHA) setzte unsere Partnerorganisation mehrere Schulungen für Gesundheitsfachkräfte und Gemeindegesundheitshelfer um. Difäm unterstützte das Projekt finanziell. 

Ziel

Jeweils zwei Vertreter:innen von 44 Einrichtungen bilden sich bei den Workshops weiter. Diese Personen geben ihr erworbenes Wissen dann mithilfe der Schulungsmaterialien in den jeweiligen Gesundheitseinrichtungen und der Community weiter.  

 

Inhalte der Workshops

  • Mpox-Fälle erkennen, behandeln und darauf reagieren – mit dem Ansatz gemeinschaftsgeleiteter Maßnahmen (Community-Led Action, s. unten)
  • Infektionsprävention und -kontrolle (Infection Prevention and Control = IPC) – einschließlich Handhygiene, Verwendung von Schutzausrüstung, Triage und Abfallmanagement
  • Berichterstattung und ordnungsgemäße Dokumentation der Aktivitäten in der Gemeinde und der Gesundheitsergebnisse 

Die Schulungen waren sehr interaktiv: Präsentationen, Gruppendiskussionen, Rollenspiele und praktische Vorführungen waren Teil des Programms. 

Während und nach den Workshops wurde das Aufklärungsmaterial an die Lese- und Schreibfähigkeiten der Zielgruppen angepasst sowie in lokale Sprachen übersetzt.

Community-Led Action

Community-Led Action ist ein Ansatz, bei dem Menschen innerhalb einer Gemeinschaft die Initiative ergreifen, um Themen zu identifizieren, die sie betreffen, und dann selbst forschen und planen, um gemeinsam nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. 

Der Prozess soll die Selbstbestimmung der Gemeinschaft stärken. Denn die Gemeinschaft entscheidet selbst, was wichtig ist und wie diese Prioritäten in konkrete Aktionen umgesetzt werden. 

Lokale Heldinnen

Einige weibliche Community Health Workers, die an den Workshops teilgenommen hatten, traten als „informal leaders“ in ihren Communities hervor. So organisierte eine Gemeindegesundheitshelferin im Bombali District ein Frauengesundheitsforum: Dort brachte sie Müttern bei, Mpox-Symptome zu erkennen und Übertragungen zu vermeiden, auch innerhalb des Haushalts. Ihre Aufklärung baute das Stigma der Erkrankung ab – so wurden mehr Fälle gemeldet und Übertragungen vermieden. Jetzt arbeitet sie mit lokalen Pastoren zusammen und darf Gesundheitsinfos in die wöchentlichen Predigten einbauen.

Die Workshops förderten sowohl das aktive Lernen als auch den Austausch 
zwischen medizinischen Fachkräften und Community Health Workers. 

eine Teilnehmerin der Schulung

 

Mpox

  • Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, charakteristischer Hautausschlag mit Blasenbildung
  • Verlauf: Während die meisten Infizierten sich innerhalb weniger Wochen vollständig erholen, kann die Krankheit in einigen Fällen schwere Komplikationen verursachen, darunter Lungenentzündung, Sepsis oder eine Gehirnentzündung
  • Die Infektion ist gefährlich insbesondere für: Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen oder kleine Kinder
  • Infektionsgeschehen: Während es anfangs etwa 100 Neuinfizierte täglich gab, gingen die Zahlen mittlerweile stark zurück. 

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