Im ländlichen Norden von Liberia sind Medikamente durch beschwerliche Transportwege oft sehr teuer, die Auswahl der verfügbaren Arzneimittel ist durch Lieferengpässe begrenzt und die Qualität der angebotenen Medikamente oft mangelhaft. Difäm Weltweit hat deshalb mit dem Christlichen Gesundheitsnetzwerk (CHAL) in Liberia eine Zentralapotheke nahe der Grenze zu Guinea aufgebaut.
Für bessere Medikamentenversorgung
Die neue Zentralapotheke dient nun als Medikamentendepot für alle Kliniken und Krankenhäuser in den umliegenden Regionen. Das regelmäßige Angebot der Apotheke richtet sich nach dem, was in der Region benötigt wird, beispielsweise Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten und Malaria.
Regelmäßig kommt der Truck des lokalen Difäm-Partnernetzwerks aus der Hauptstadt Monrovia mit den notwendigen Arzneimitteln. Die Regale in der Lagerhalle sind voll. Und die Lagerbedingungen sind trotz einer Umgebungstemperatur von 35 Grad im Schatten ideal: Eine neue Solaranlage deckt die Stromversorgung und somit auch die Kühlung ab. Insgesamt profitieren davon 1,5 Millionen Menschen im umliegenden Land.
Schulungen für Wissen rund um Medikamente
Da es in der Region kaum pharmazeutisch qualifiziertes Personal gibt, werden die Apotheken in den umliegenden Krankenhäusern oft von kurz angelernten Krankenschwestern und Pflegern oder Hilfskräften geführt. Für diese Personen, die auch für die Medikamentenausgabe der Einrichtungen zuständig sind, werden Schulungen in Arzneimittelmanagement durchgeführt. Dazu gehören die Wirkungsweise der Medikamente, aber auch die Organisation von Bestellungen und Materialeinkäufen, die Lagerung und Ausgabe von Medikamenten sowie das Protokollieren der Finanzen.
Gemeinsam für ein nachhaltiges Gesundheitssystem
Ziel dieser Arbeit ist der Aufbau eines nachhaltigen Gesundheitssystems im Land. Das Christliche Gesundheitsnetzwerk (CHAL) arbeitet ähnlich wie das Diakonische Werk und ergänzt das staatliche Gesundheitssystem. Beispielsweise unterstützt es mit Hilfe von Difäm Weltweit seine über 60 Mitgliedseinrichtungen im ganzen Land durch den Aufbau von Fachexpertise, der Verbesserung der Medikamentenversorgung und enge fachliche Begleitung der Projekte.
Die kirchlichen Zentralapotheken sind zusammengeschlossen im Ökumenisch-Pharmazeutischen Netzwerk (EPN), dessen Vorstand Difäm Weltweit schon seit vielen Jahren angehört. Der fachliche Austausch, die Bestellung und Qualitätssicherung von Medikamenten sowie die Schulung von Fachkräften gehören zur gemeinsamen Arbeit der Mitgliedseinrichtungen.