Demokratische Republik Kongo
Gesundheitsversorgung im Ostkongo
Seit Jahren wird der Osten der Demokratischen Republik Kongo von bewaffneten Konflikten um Land und Rohstoffe erschüttert. Die Bevölkerung leidet unter der anhaltenden grausamen Gewalt. Difäm Weltweit setzt sich mit seinen christlichen Partnereinrichtungen vor Ort für eine flächendeckende nachhaltige Gesundheitsversorgung ein. Der Bau und die Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen, der Aufbau einer Krankenversicherung, die Ausbildung lokaler Fachkräfte sowie die Aufklärung von Jugendlichen spielen dabei eine Rolle.
Medizinische Versorgung und Traumaarbeit in einer Krisenregion
Vor allem im Ostkongo kämpfen unzählige Milizen und Soldaten um die Kontrolle über Region und Bodenschätze und versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken: Coltan, Kobalt und Gold werden für die Herstellung von Mobiltelefonen, Akkus, Computern und Elektroautos benötigt. Doch sie werden zumeist unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut und der oft illegale Handel damit finanziert die Waffen der Kriegstreiber.
Vor allem Frauen und Kinder leiden unter der anhaltenden Gewalt: Rebellen und Milizen überfallen Gemeinden und plündern und zerstören Dörfer. Mit extremer sexualisierter Gewalt demoralisieren sie die Bevölkerung und schüchtern sie ein – ohne juristische Folgen fürchten zumüssen. Frauen und Mädchen leiden unter den zahllosen, systematischen Vergewaltigungen. Aus Angst trauen sich viele Frauen nicht mehr auf ihre Felder, die unbestellt bleiben. Sie können ihre Familien nicht mehr versorgen. Mangel- oder Unterernährung betrifft besonders die Kinder. Viele Menschen haben keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung, denn häufig sind die Gesundheitseinrichtungen zerstört oder schlecht ausgestattet. Viele sind schlecht erreichbar und können nicht regelmäßig mit Medikamenten und Verbrauchsmaterialien beliefert werden. Die Menschen sind traumatisiert und viele fliehen vor der Gewalt. Etwa fünf Millionen Binnenflüchtlinge wurden aus ihren Dörfern, Städten und Heimatregionen vertrieben.
Kirchliche Friedens- und Gesundheitsarbeit
Inmitten dieser notvollen Geschichte spielen die Kirchen eine große Rolle: Wo der Staat oft nicht mehr funktioniert, stellen Kirchen viele Gesundheitseinrichtungen und Bildungsstätten und arbeiten für Versöhnung und Wiederaufbau. Difäm Weltweit setzt sich für den Aufbau lokal funktionierender Gesundheitssysteme ein. Wir fördern den Bau und die Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen, den Aufbau einer Krankenversicherung und die Ausbildung lokaler Fachkräfte wie Hebammen, Ärztinnen und Ärzte sowie die Aufklärung von Jugendlichen. Auch die Medikamentennothilfe und medizinische Versorgung von Geflüchteten spielt eine große Rolle. Dabei arbeiten wir gemeinsam mit dem Netzwerk der Evangelischen Kirchen im Kongo (ECC) und seinen Gliedkirchen zusammen und unterstützen auch die Arbeit für Gesundheit und Menschenrechte des Friedensnobelpreisträgers Dr. Denis Mukwege im Panzi-Hospital und der Evangelischen Universität in Bukavu (UEA).