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Zum Welttoilettentag am 19. November - Wie VIP-Toiletten die Hygiene in Malawi verbessern

Während der Welttoilettentag bei den Menschen in Deutschland ein kleines Schmunzeln auslöst, ist er in Ländern des globalen Südens ein sehr relevantes Thema. Schlechte hygienische Bedingungen aufgrund fehlender Toiletten können zu schweren Krankheiten führen. Das Difäm unterstützt deshalb Menschen in Malawi dabei, Zugang zu sauberen Toiletten zu erhalten. Zum Einsatz kommt die ASSET-Methode – der Hilfsansatz auf Augenhöhe – und die eigens für strukturschwache Regionen entwickelte VIP-Toilette.
Hygienische regensichere Toiletten aus Steinen für Menschen in Malawi

„Nach Schätzungen der UN haben rund 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichender Sanitärversorgung“, berichtet Gisela Schneider, Direktorin des Difäm. Eine Folge: Aus einfachen Fäkalgruben tragen Insekten Keime auf Lebensmittel und gefährden insbesondere Kinder. Das Difäm aus Tübingen setzt deshalb für Dörfer in Malawi auf die VIP-Toilette. „VIP“ steht für Ventilatet Improved Pit Latrine. Sie bedient sich eines ebenso einfachen wie genialen Prinzips: Ein Kamin aus Metall reicht von der Fäkalgrube bis weit über das Dach des Häuschens. Unter der Sonne heizt er sich stark auf. Weil die erwärmte Luft nach oben steigt, zieht sie Gerüche nach oben. Auch Insekten folgen dem Schacht, angezogen vom hellen Sonnenlicht darüber. Raus kommen sie allerding nicht, weil ein feines Gitter den Weg versperrt. In der Hitze des in der prallen Sonne stehenden Kamins versengen sie und können keine Keime weitertragen.

Eigene Entscheidung, eigene Arbeitskraft

Zum Bau der Toiletten nutzt das Difäm die eigens entwickelte ASSET-Methode, die Hilfe neu definiert. „Anstatt Menschen zu erzählen, was sie brauchen, damit zu versorgen und damit in eine neue Abhängigkeit zu treiben, ermutigen wir sie, Fragen zu stellen und Antworten zu finden“, so Schneider. In einem ersten Schritt werden Bezugspersonen ausgebildet, die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner ihres Dorfes befragen, wo sie Handlungsbedarf sehen und was sie zur Lösung beitragen können. Dann legt die Dorfgemeinschaft fest, was mit Priorität realisiert werden soll. Anschließend setzen die Bewohnerinnen und Bewohner die Projekte selbst um. Das Difäm unterstützt sie nur mit Beratung und Material, das vor Ort nicht verfügbar ist. Im Ntchisi Distrikt Malawis haben sich viele Dörfer für den Bau einer VIP-Toilette entschieden. Steine, Mörtel und Arbeitskraft dafür steuerte die Dorfgemeinschaft selbst bei. „Nach einem solchen Projekt identifizieren sich die Menschen mit dem Erreichten, weil es eine eigene Errungenschaft ist“, erläutert Schneider die Vorteile des ASSET-Ansatzes. „Das gilt für Maßnahmen mit großer Strahlkraft ebenso wie für die unscheinbare, aber für Hygiene und Gesundheit so wichtige Toilette.“

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