Daniel ist heute 13 Jahre alt und ein aufgeweckter Junge. Im Alter von drei Jahren erkrankte er an Meningitis und ist seither gehörlos. Er verlor seine Mutter durch Aids. Seine Tante kümmerte sich um ihn, aber auch sie ist HIV-infiziert. Daniel kommt aus Durba, etwa 165 km von der Stadt Aru im Nordosten des Kongos entfernt. Heute lebt er gemeinsam mit anderen gehörlosen sowie blinden und anders körperlich beeinträchtigten Mädchen und Jungen sowie Schülerinnen und Schülern ohne Behinderung im Internat von CERBC.
Für Daniel ist das Schulzentrum ein Zuhause geworden, hier fühlt er sich wohl. Weil niemand die Schulgebühren und Internatskosten für ihn zahlen kann, ist er auf Unterstützung angewiesen. Wie ihm ergeht es vielen Kindern im Ostkongo. Durch ihre Behinderung sind sie aus der Gesellschaft und oft auch aus der Familie ausgeschlossen. Über 100 von ihnen haben das Glück, im CERBC lernen und leben zu können.
Seltene Wertschätzung
Ursprünglich hatte die Schule vor allem gehörlose Kinder im Blick. Es hat sich aber schnell gezeigt, dass der Bedarf viel größer ist. Jetzt werden dort auch Kinder und Jugendliche mit anderen Handicaps aufgenommen. Im CERBC erfahren sie zum ersten Mal Wertschätzung. Ohne dieses Zentrum hätten sie keine Chance auf Selbständigkeit und Teilhabe am Leben. Ein Leben in Abhängigkeit und Vernachlässigung ist das Schicksal vieler Kinder und Erwachsener in armen Ländern, in denen Menschen mit Behinderungen oft keine Stimme und Rechte haben. „Es geht nicht nur darum, lesen und schreiben zu lernen, sondern auch dazuzugehören“, so Ismael Byaruhanga, Gründer und Leiter von CERBC. „Kinder mit Behindungen können hier nun lachen und der Welt zeigen, dass sie ein Recht auf Schulbildung haben und anschließend einen Beruf erlernen können.“
Umgerechnet kostet ein Schuljahr inklusive Unterkunft und Verpflegung etwa 300 Euro. Für derzeit rund 30 Kinder und Jugendliche hat Difäm Weltweit eine Patenschaft übernommen.
Mütter treffen sich
Einmal im Monat treffen sich in einem der Klassenzimmer von CERBC Mütter mit ihren behinderten Kindern. Die Jüngste dürfte etwa 17 sein. Die Kinder, die sie im Arm halten, haben unterschiedliche Behinderungen. Manche haben einen sogenannten „Wasserkopf“ oder Hydrocephalus. Dabei staut sich Hirnflüssigkeit, sodass der Druck im Schädelinnern steigt und der Kopf überdimensional groß wird. Andere haben Spastiken, oder einen Mikrocephalus, einen zu kleinen Kopf. Ihre Väter haben sie verlassen. Die Frauen gelten als Ausgestoßene und sind schwer traumatisiert, weil die Ursache der Behinderung oft bei der Frau gesucht wird.
Im Schulzentrum erhalten sie medizinische Unterstützung, Physiotherapie und Logopädie. Doch CERBC erbringt nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit dieser Kinder, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Frauen. Einige absolvieren ein speziell für sie entwickeltes Ausbildungsprogramm und können sich so ein kleines Geschäft aufbauen.
Helfen Sie mit
Eine regelmäßige Spende hilft CERBC, benachteiligten Kindern ein Zuhause und die Chance auf eine bessere Zukunft zu bieten.