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Hilfe zur Selbsthilfe in Sierra Leone

Mit Jugendlichen aus armen Verhältnissen geht Difäm Weltweit in Sierra Leone neue Wege: Gemeinsam wollen die jungen Menschen ihre Gesundheitssituation verbessern und Teenagerschwangerschaften reduzieren.
Junge Menschen renovieren Brunnen in Sierra Leone©Foto: Carina Dinkel

Spenden Sie jetzt für die Hilfe zur Selbsthilfe

Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Drogenkonsum, Prostitution und ungewollte Schwangerschaften prägen das Leben von Jugendlichen in den armen Vierteln in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone. Gemeinsam mit dem christlichen Gesundheitsnetzwerk in Sierra Leone geht Difäm Weltweit in dem kleinen westafrikanischen Land neue Wege: Anstatt externe Hilfen zu empfangen, wollen die jungen Menschen in den Slums Bomeh und Peacemarket ihre Gesundheitssituation selbst in die Hand nehmen.

Gemeinsam sprachen Frauen, Männer und Jugendliche über ihre Situation und entwickelten eigene Ideen zur Lösung unterschiedlicher gesundheitlicher Probleme mithife lokaler Ressourcen. Denn für ein gesundes Leben gehören neben der Behandlung von Krankheiten auch gesunde Ernährung, Hygiene und der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Welche Richtung es nahm, war erstaunlich: "Keiner von uns kannte den Zusammenhang zwischen Wasserversorgung und Teenagerschwangerschaften. Die Menschen dort wissen aber, wenn Frauen zum Wasserholen ihr Viertel verlassen müssen, steigt das Risiko sexualisierter Gewalt", erzählt Projektleiterin Carina Dinkel. Die Bewohnerinnen und Bewohner schlossen deshalb Tanks an die Trinkwasserversorgung an und renovierten einen Brauchwasserbrunnen. Und tatsächlich ist die Zahl von Teenagerschwangerschaften deutlich gesunken - und die Lebensqualität seitdem deutlich gestiegen.

Weil dieses Projekt so erfolgreich war, wird es in den Vierteln am Stadtrand von Freetown fortgesetzt. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern wollen wir weiterhin die Menschen dabei unterstützen, die Gesundheitssituation von Jugendlichen zu verbessern - durch Aufklärung zu sexueller und reprodukiver Gesundheit, Ausbildung sowie aktive Teilhabe und Empowerment von Mädchen und jungen Frauen.

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende auf diesem Weg!

Im Dialog mit den Betroffenen

Junge Menschen nehmen ihre Gesundheit selbst in die Hand

Durch patriarchalische Strukturen und schlechte Bildungschancen wissen vor allem Jugendliche in Sierra Leone wenig um ihre Gesundheit. Das wirkt sich auch auf die Notfallversorgung und die öffentliche Gesundheitsversorgung aus. Umso wichtiger ist es, vor Ort auf die Bedürfnisse der jungen Menschen einzugehen. Die Verbesserung der hygienischen Situation, Sexualaufklärung und Bildungsangebote, aber auch die Gestaltung einer besseren und jugendfreundlicheren Versorgung in den Krankenhäusern werden gefördert.

Bei diesem Ansatz geht es um eine veränderte Sicht und Verhaltensweise und die aktive Teilhabe der Bevölkerung. So sind die Menschen nicht wie in der Vergangenheit abhängige Empfänger der Hilfe, sondern sind in alle Entscheidungen einbezogen und bringen ihre eigenen Stärken und Ressourcen ein. Es geht um die nachhaltige Verbesserung der gesundheitlichen Situation im Dialog mit den Betroffenen: Die Menschen müssen erkennen, dass sie selbst ihre Gesundheit in die Hand nehmen und die Situation gemeinsam ändern können.

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