Zum Inhalte springen

Gesundheitsversorgung für alle Menschen

Der Krankenpfleger André Kolié engagierte sich in Guinea für die Versorgung Neugeborener. Nun ist er nach einer Blinddarmoperation gestorben, weil seine Familie kein Geld für die notwendige Behandlung im Krankenhaus hatte. Difäm Weltweit setzt sich mit seinen lokalen Partnern langfristig für eine bessere und erschwingliche Gesundheitsversorgung in Guinea ein. Damit alle Menschen in Zukunft medizinisch versorgt werden können.
Versorgung Neugeborener
Die Versorgung Neugeborener war ein Herzensanliegen von Krankenpfleger André Kolié in Guinea.

Jetzt für Menschen in Guinea spenden


Wenn die Behandlung zu teuer ist

André Kolié aus Nzérékoré in Guinea war ein sehr engagierter junger Krankenpfleger, der im Rahmen eines Difäm-Projekts in der Reanimation von Neugeborenen ausgebildet wurde und sein Wissen an Hebammen, Pflegefachkräfte sowie Ärztinnen und Ärzte anderer Gesundheitseinrichtungen weitergab. Nun ist der junge Mann tot. Er starb viel zu früh nach einer medizinischen Routinebehandlung.

Difäm Weltweit arbeitet in der sehr abgelegenen Region Nzérékoré im Südosten Guineas mit dem Netzwerk konfessioneller Gesundheitseinrichtungen RECOSAC zusammen. Das Netzwerk wird von Dr. Emmanuel Goumou koordiniert. Der Arzt beklagt vor allem das völlig unterfinanzierte Gesundheitssystem seines Landes: „Die Kosten für medizinische Leistungen müssen überwiegend von den Patienten selbst bezahlt werden. Durch die Covid-Pandemie sind die Menschen noch ärmer geworden. Krankenversicherungen gibt es nicht. Wer krank wird, muss Familienmitglieder um Geld bitten oder das wenige Hab und Gut verkaufen. Viele Kranke kommen erst ins Krankenhaus, wenn ihr Zustand bereits sehr ernst ist. Eine Behandlung wird – wenn sie dann überhaupt noch möglich ist – dadurch oft noch teurer und muss im Voraus bezahlt werden.“

Eine solche Situationen hat nun zum Tod von André Kolié geführt: als nach einer Blinddarmoperation Komplikationen auftraten, schaffte es seine Familie nicht, das Geld für die notwendige Behandlung im Krankenhaus aufzubringen. Sie brachten ihn zum günstigeren traditionellen Heiler, obwohl sie es als Angehörige eines Krankenpflegers besser hätten wissen müssen. „Das ist ihnen nicht einmal zu verdenken. Sie zahlen zu viel Geld für schlecht ausgestattete Gesundheitsdienste, oft mangelhaft ausgebildetes Personal und fehlende Medikamente. Wen wundert es da, dass das Vertrauen in dieses System gering ist“, sagt Goumou.

Vielfältige Ansätze für Verbesserungen

Weiter führt er aus: „Als Partner des Difäm versuchen wir die Probleme von verschiedenen Seiten anzugehen. Wir investieren in die Fortbildung von Ärzten, Pflegenden und Hebammen und arbeiten gleichzeitig auch mit den traditionellen Heilenden in den Dörfern, damit diese Notfälle erkennen und an die Gesundheitseinrichtungen weiter verweisen. Wir statten Gesundheitseinrichtungen aus und helfen den Dorfbewohnern herauszufinden, wie sie selbst ihren Beitrag dazu leisten können, zum Beispiel durch mehr Hygiene. Außerdem unterstützen wir die Krankenhäuser dabei, die Qualität der Versorgung zu verbessern und vernetzen sie mit der Regierung. Als kirchlicher Gesundheitsversorger leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit unserer Bevölkerung, bekommen dafür aber bisher keine staatliche Unterstützung. Für unsere Arbeit brauchen wir neben moderner Klinikausstattung auch Computer und das Wissen, wie man das Internet und digitale Kommunikation gut einsetzen kann. Bei all dem bekommen wir Unterstützung von Difäm Weltweit.“

Langer Atem ist gefragt

Eine der größten Herausforderungen steht noch bevor: die Bezahlung von Gesundheitsleistungen soll über Mobiltelefone so revolutioniert werden, dass die begrenzten Mittel der Menschen optimal genutzt werden und jeder die bestmögliche Gesundheitsversorgung bekommen kann. Auch an dieser langfristigen Entwicklung ist Difäm Weltweit beteiligt.

Difäm-Gesundheitsreferentin Ute Papkalla weiß, dass eine verbesserte Versorgung nicht von heute auf morgen möglich ist: „Die langjährige Partnerschaft des Difäm mit RECOSAC ist besonders wichtig, um das Gesundheitssystem in der Region Nzérékoré langfristig und nachhaltig zu stärken. Jeder Euro ist da gut angelegtes Geld, egal ob für Ultraschallgeräte, Präsenz- und Online-Fortbildungen oder den Aufbau einer tragfähigen Gesundheitsfinanzierung.“

Unterstützen Sie unser Vorhaben mit Ihrer Spende! Herzlichen Dank dafür!

Das können Sie mit Ihrer Spende ermöglichen:

  • Mit 25 € finanzieren Sie ein Beatmungsbeutel für Frühgeborene.
  • Mit 80 € ermöglichen Sie ein vierteljahr lang den Internetzugang für den Trainingsraum eines Krankenhauses.
  • Mit 150 € ermöglichen Sie die Durchführung einer komplizierten Geburt mit Kaiserschnitt.
  • Von 800 € können wir einen Computer bereitstellen, damit Gesundheitsdaten der kirchlichen Krankenhäuser an staatliche Stellen weitergeleitet werden können.

Zurück Guinea Gesundheitssysteme