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Gemeinsam gegen die Folgen der Cholera-Epidemie

Die Menschen in Malawi erleben derzeit einen der schlimmsten Cholera-Ausbrüche. Ausgelöst wurde die Epidemie in dem kleinen, ostafrikanischen Land durch Regenstürme und die schlechten hygienischen Umstände. Nun hat der Tropensturm Freddy auch noch Teile des Landes verwüstet. Das Difäm unterstützt Soforthilfemaßnahmen lokaler Partner, wie Erste Hilfe und die Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten. Auf lange Sicht helfen Maßnahmen wie Hygieneaufklärung und der Bau von Toiletten die Verbreitung der Cholera einzudämmen.
Ein Tippy Tap ist eine einfache, aber wirksame Vorrichtung zum Händewaschen. Und jeder kann es selber mit lokalen Materialien bauen.

Spenden Sie jetzt für die Nothilfe in Malawi


Wenn Wasser krank macht

Cholera tritt in Malawi immer wieder auf, weil die Menschen kein sauberes Wasser und keine ausreichenden Sanitäranlagen haben. Auch fehlt ihnen ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Hygienewie regelmäßiges Händewaschen“, sagt Difäm-Gesundheitsreferent Olaf Hirschmann. Viele Menschen nutzen das Wasser aus Flüssen oder dem Malawi-See zum Waschen, Reinigen von Nahrungsmitteln oder zum Fischen – aber auch, um dort ihre Notdurft zu verrichten. Das verunreinigte Wasser macht krank.

Obwohl es immer nur eine Frage der Zeit ist, bis der nächste Ausbruch kommt, ist die Situation diesmal äußerst kritisch: Rund 50.000 Menschen haben sich seit rund einem Jahr infiziert, darunter über 12.000 Kinder. Mehr als 1.500 Menschen sind bereits an der Durchfallerkrankung gestorben. Durch mehr Extremwetter aufgrund der Klimakrise, wie Wirbelstürme und Überschwemmungen, sowie die dadurch bedingte Verunreinigung des Grundwassers bleibt das Risiko für Cholera in dem dichtbesiedelten armen Land bestehen. „Um die bakterielle Darminfektion langfristig einzudämmen, müssen die Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung und der Umgang mit Hygiene verbessert werden."

Wasser, Sanitär und Hygiene

Im Dowa-Distrikt nördlich der Hauptstadt Lilongwe will Difäm Weltweit gemeinsam mit der Moravian Church von Malawi die Gesundheitssituation verbessern. „Wir klären die Menschen in den Gemeinden auf und machen sie fit für eine Zukunft mit veränderten klimatischen Bedingungen, damit sie sich selbst vor der Krankheit schützen können“, sagt Difäm-Projektpartner Jonah Sinyangwe. Durch eigens geschulte, ehrenamtliche Gemeindemitglieder sowie Informationskampagnen über lokale Radiosender wird Wissen über Gesundheit, Hygiene, die Verwendung von Desinfektionsmitteln sowie das Abkochen von Trinkwasser vor dem Trinken vermittelt. Vor allem durch korrektes Händewaschen mit Seife verbreiten sich Viren und Bakterien nicht mehr weiter. Cholera und andere Durchfallerkrankungen, aber auch Infektionskrankheiten wie Covid-19 können dadurch eingedämmt werden.

Zudem soll die Infrastruktur durch den Bau von Latrinen als hygienischen Ort für die Notdurft, Vorrichtungen zum Hände waschen und Brunnen langfristig verbessert werden. „Sauberes Wasser ist eine Grundvoraussetzung für gesundes Leben. Daher müssen wir aufpassen, dass sich auch bei Überschwemmungen das Frischwasser nicht mit dem Abwasser vermischt“, so Olaf Hirschmann. Zwar können bei Cholera-Ausbrüchen auch Impfstoffe eingesetzt werden. Diese sind aber nur in sehr begrenztem Umfang in Gesundheitseinrichtungen erhältlich.

Verwüstung und Leid nach Zyklon

Nun hat der Zyklon Freddy auch noch weite Teile des Landes verwüstet: Ganze Dörfer wurden weggespült, eine halbe Million Menschen sucht Schutz in Notunterkünften. "Ich war arbeiten, als es passierte. Ich hörte ein donnerndes Geräusch, Steine schlugen auf Dächer. Als ich nach Hause rannte, war unser Haus komplett mit Schlamm bedeckt. Innerhalb kurzer Zeit war alles zerstört, was wir uns mühevoll aufgebaut hatten. Meine Kinder waren noch da, aber mein Mann war nirgends zu finden. Wir haben überall nach ihm gesucht, vergeblich. Ich wohne jetzt in diesem Lager mit meinen 5 Kindern. Das jüngste ist ein Jahr alt. Ich weiß nicht, wie ich mich um sie kümmern soll. Wir haben alles verloren“, erzählt uns Elita. Mit ihren Kindern hat sie Schutz in einem Flüchtlingscamp auf dem Gelände einer Grundschule gefunden. Zusammen mit anderen Geflüchteten wohnt die Familie in einem Klassenzimmer.

Da es kein sauberes Wasser und Sanitäranlagen mehr gibt, wird die Verbreitung der Cholera-Infektion weitergehen. Difäm Weltweit unterstützt die Nothilfe des Evangelisch-Lutherischen Entwicklungsdienstes in Malawi:

  • Versorgung der Menschen mit Nahrung, Trinkwasser, Kochutensilien, Decken und Kleidung
  • Verteilung von Wasseraufbereitungstabletten
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen über mobile Kliniken
  • Traumaversorgung der Betroffenen
  • Bau von Wassertanks, Latrinen und Handwaschvorrichtungen mit Seife in den Flüchtlingslagern
  • Eindrücke aus Malawi nach dem Zyklon lesen Sie weiter unten auf dieser Seite.

So können Sie helfen

Helfen Sie uns mit Ihrer Spende, die Lebensituation der betroffenen Menschen zu verbessern. Mit Ihrer Spende können wir notwendige Nothilfemaßnahmen ergreifen und die Verbreitung der Cholera eindämmen!

 

Eindrücke aus Malawi nach dem Zyklon

StuDifäm-Mitglied Vivien berichtet über die massiven Folgen von Zyklon Freddy

"In stabilen Gebäuden ist man hier sicher, aber den Menschen in den Dörfern hat es die Hütten weggespült. Allein in der Kindernotaufnahme hier sind an einem Tag 60 Kinder gestorben, noch mehr haben ihre ganze Familie verloren. Die meisten Dörfer in der Region sind gerade gar nicht zu erreichen, weil die Straßen weggebrochen sind oder überschwemmt wurden. Die Minibusfahrer laden die Verletzten in Gruppen in der Klinik ab, sofern sie durchkommen. Wir verteilen jetzt über die Kirchen Essenspakete und Seife“, schreibt uns die Tübinger Medizinstudentin Vivien.

Vivien ist Mitglied von StuDifäm, der Studierendengruppe des Difäm, und arbeitet gerade in der Pädiatrie einer Klinik in Blantyre im Süden Malawis - und bekommt die Auswirkungen des Zyklons direkt mit.

Pressemitteilung zur Nothilfe in Malawi

Tropensturm „Freddy“ hat in Malawi schwere Schäden angerichtet und wird die ohnehin grassierende Cholera-Epidemie weiter verschlimmern. Difäm Weltweit…

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