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Füße waschen mit großer Wirkung

Gegen die vernachlässigte Tropenkrankheit Podokoniose gab es lange keine Therapien. Das globale Interesse an der armutsbedingten Krankheit war zu gering. Dabei leiden etwa vier Millionen Menschen weltweit an der Krankheit mit den sogenannten Elefantenfüßen. Und Prävention sowie Behandlung sind einfach und kostengünstig: Fußhygiene und Schuhe. Difäm Weltweit fördert in Äthiopien die Vorbeugung und Behandlung von Podokoniose.
Ein Mann lässt seine Füße waschen und gegen Podokoniose behandeln

In Äthiopien leiden etwa eine Millionen Menschen an den schmerzhaften Lymphödemen, bei denen Füße und Beine bis zur Hüfte anschwellen. Giftige Silikate in der äthiopischen Vulkanerde, die beim Barfußlaufen durch die Haut eindringen und die feinen Lymphgefäße blockieren, führen zum Anschwellen der Füße und Beine. Deshalb ist es wichtig, Schuhe zu tragen. So lautet auch die zentrale Botschaft der Podokoniose-Posterkampagne in Äthiopien: „Schuhe schützen vor Verletzungen und Infektionen, sie verhindern das Anschwellen der Füße und Beine“. In Äthiopien wird hochwertiges Leder produziert und es werden auch Schuhe hergestellt, allerdings vorwiegend für den Export. Für die Landbevölkerung gibt es, wenn überhaupt, nur Schuhe aus Plastik, und viele Menschen sind so arm, dass sie sich überhaupt keine Schuhe leisten können.

In Westäthiopien unterstützt Difäm Weltweit eine Klinik der Mekane-Yesus-Kirche, zu der ein Podokoniose-Zentrum gehört. Hier werden Gesundheitshelferinnen und Gesundheitshelfer ausgebildet. Sie lernen, wie und womit man die geschwollenen Füße baden und reinigen muss, damit die Entzündungen abklingen und die Schwellung zurückgeht. In Selbsthilfegruppen lernen Betroffene die Ursache der Krankheit kennen. Sie erfahren, dass sie nicht vererbt wird, nicht ansteckend ist und dass die Elefantenfüße keine Folge eines Hexenzaubers sind. Außerdem üben sie das gründliche Waschen der Füße – mit selbst hergestellter Seife und Öl. Socken aus China und Lederschuhe aus Äthiopien werden zum halben Preis verkauft. Wer die Ratschläge der Gruppe befolgt, spürt nach kurzer Zeit, dass die schmerzhaften Entzündungen der Lymphbahnen zurückgehen. Der faulige Geruch der Füße, der durch Entzündungen hervorgerufen wird, verschwindet, und die Menschen können wieder arbeiten gehen und am sozialen Leben teilnehmen.

Die Behandlung eines Podokoniose-Patienten in Äthiopien kostet 15 Euro. Mit den Spendengeldern des Difäm können unter anderem die notwendigen Stoffe für die Salbenherstellung sowie Lederschuhe aus äthiopischer Produktion gekauft werden.

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