Der Tschad hat die zweithöchste Müttersterblichkeitsrate weltweit. Frauen werden oft schon als Teenager zum ersten Mal schwanger, manche 30-Jährige hat bereits bis zu acht Geburten erlebt. Aber nur ein Viertel der Geburten wird fachkundig begleitet. Derzeit gibt es gerade mal eine Hebamme für knapp 100.000 Frauen im gebärfähigen Alter.
Gesundheit von Müttern und Kindern verbessern
Seit vielen Jahren arbeitet Difäm Weltweit im Projekt „Safe Motherhood“ gemeinsam mit einem Kirchenverbund im Süden des Landes daran, die Gesundheit von Müttern und Kindern während Schwangerschaft und Geburt zu verbessern.
Die lokalen Mitarbeitenden bauen Vertrauen zu den schwangeren Frauen auf und ermutigen sie, die Schwangerschaftsvorsorge wahrzunehmen. Alle Schwangeren sollen auf HIV getestet werden. Bei einem positiven Test wird eine antiretrovirale Behandlung eingeleitet. Damit kann das Risiko einer Übertragung des Virus auf die Babys nahezu ausgeschlossen werden. Den schwangeren Frauen wird dringend geraten, in einer Gesundheitseinrichtung oder zumindest in Begleitung einer ausgebildeten Hebamme zu entbinden. Für Notfälle wird der Transport zum Krankenhaus organisiert.
Alle Angebote des Projekts sind für die Frauen kostenfrei. Das ist ein Grund, warum sie angenommen werden. Waren es 2010 nur 25 Prozent der schwangeren Frauen, die unter medizinischer Aufsicht entbanden, lag der Anteil 2019 schon bei 70 Prozent. Das Projekt rettet Leben: „Ohne das Projekt“, so eine Mutter, „würde mein Kind wahrscheinlich nicht leben. Als ich Wehen hatte und die Geburt nicht weiterging, brachte mich ein Krankenwagen zur Operation ins Krankenhaus. Das Geld dafür hätte ich nie aufbringen können. Ich bin von Herzen dankbar.“
Dem Mangel an Hebammen abhelfen
Der Schlüssel für eine langfristige Senkung der Sterblichkeit von Müttern und Kindern sind qualifizierte Hebammen. Die Ausbildung einer Hebamme an einer der wenigen Fachschulen des Tschad dauert drei Jahre und kostet pro Jahr 2.340 Euro.
Sie können unsere Arbeit für die Gesundheit von Müttern und Kindern in Afrika unterstützen. Am Beispiel der Hebammenausbildung im Tschad sehen Sie, wie wir Ihre Spende einsetzen.
Das kostet die Ausbildung einer Hebamme pro Jahr:
- Schulgebühren: 700 Euro
- Unterkunft: 275 Euro
- Verpflegung: 730 Euro
- Unterrichtsmaterialien: 160 Euro
- Transport, Krankenversicherung, Praktika: 475 Euro